Christina Klanke
Das Tor zur Frauenklinik
Der Wunsch nach einer Veränderung zum noch Besseren – der existiert selbstverständlich auch in Bezug auf die Frauenpoliklinik. Seit nunmehr acht Jahren arbeite ich dort als Pflegefachverantwortliche und Pflegeexpertin APN, erlebe Veränderungen und lebe mit ihnen, mit dem Kommen und Gehen von Patientinnen, Kolleginnen und Kollegen, mit dem Einführen neuer Prozesse und Projekte und mit den vielen Erlebnissen, die meinen Berufsalltag so abwechslungsreich machen.
In diesen acht Jahren hat sich die Frauenpoliklinik stark gewandelt. Sie ist mit ihrem umfassenden Angebot noch vielfältiger geworden, so, wie die Menschen unterschiedlich sind, die hier arbeiten oder die Klinik als Patientin aufsuchen. Die Arbeitsorganisation ist, wie insgesamt im Spital, dichter geworden, die Personal- und Zeitressourcen sind kostbar. «Ihr habt es gut, arbeitet nur tagsüber und nicht an den Wochenenden», das hören wir oft, aber es stimmt natürlich nur zum Teil. So ist beispielsweise der Notfall der Frauenklinik rund um die Uhr personell besetzt.
«Wenn man die Veränderung zum Besseren für unmöglich hält, wird sie auch nicht kommen.»
Breites Sprechstunden-Spektrum
Zahlreiche neue Sprechstunden sind entstanden, wie beispielsweise die Endometriose-Sprechstunde oder die Transgender-Sprechstunde. Sie waren vor wenigen Jahren noch kein Thema. Wir zählen heute 27 verschiedene Sprechstunden, betreuen Frauen jeglichen Alters mit gynäkologischen, schwangerschaftsmedizinischen und geburtshilflichen Beschwerden und Krankheitsbildern. In der gesamten Frauenpoliklinik und in den ambulanten Sprechstunden arbeiten verschiedene Berufsgruppen miteinander. Das grösste Team bilden die Pflegenden und Hebammen mit 45 Mitarbeiterinnen.
Die Sprechstunden werden von vielen kleineren Spezialistinnen-Teams geführt. Expertinnenwissen ist also unerlässlich. Arbeitet eine Pflegende beispielsweise in der Urogynäkologie, kann sie nicht ohne Weiteres in der Mamma-Sprechstunde eingesetzt werden. Wir haben Hebammen mit hoher Kompetenz für die Tätigkeiten in der Sprechstunde Risiko-Schwangerschaften und andere, die über vertieftes Wissen in der Hebammen-Sprechstunde verfügen. Wir empfinden uns als ein grosses Frauenpoliklinik-Team mit vielen kleineren Teams von Spezialistinnen und Spezialisten.
Das breite Angebot an Sprechstunden, die Komplexität des Betriebs und die stetigen Veränderungen und Anpassungen sind herausfordernd und anspruchsvoll. Hier zu arbeiten, ist spannend und bereichernd. Es beeindruckt mich immer wieder, mit welchem fachlichen Know-how und Engagement sich meine Kolleginnen in ihre Aufgaben vertiefen und was sie tagtäglich alles möglich machen. Ja, wir sehen uns gerne als «Tor zur Frauenklinik».

«Im ambulanten Teil der Frauenklinik werden jedes Jahr über 64.000 Konsultationen durchgeführt. Ein solches Patientinnenvolumen kann nur mit einem gut geschmierten, rund laufenden Räderwerk funktionieren. Ein zentrales Rad in diesem Getriebe sind die Pflegenden und Hebammen. Das enorme Fachwissen jeder einzelnen Pflegenden und Hebamme, das Ergebnis einer profunden Ausbildung ist, unterstützt die Ärzteschaft. Die sehr hohe Patientinnenzufriedenheit ist ein Zeichen für ein gut funktionierendes Team, das den enormen Wandel der letzten Jahre mitgetragen hat. Es ist schön, in einem solchen Team am «Tor zur Frauenklinik» mitarbeiten zu dürfen.»
Dr. André Kind, Stv. Chefarzt Gynäkologie, Leitender Arzt Frauenpoliklinik