Claudia Kocher

«Versuch es doch einmal»

Das USB bietet seit zwei Jahren einen Gebetsdienst an. Diabetesfachberater Marco Pavan vermittelt diesen immer wieder an seine Patientinnen und Patienten.

Marco Pavan, wann haben Sie das letzte Mal den Gebetsdienst gerufen?

Ich hatte eine Patientin, die mir erzählte, was gerade gut gehe und was eher nicht. Da oft Hilfsmittel wie Apps benutzt werden, sah ich beim Aufklappen ihrer Handyhülle eine Karte mit einem Bibelspruch. Daraufhin sagte ich ihr, dass wir auch die Möglichkeit haben, vom Spital aus ein Gebet anzubieten.

Manchmal merkt man aber auch im Gespräch mit Patientinnen und Patienten, dass sie belastet sind. Sei es mit der Situation im Spital oder mit einer neuen Diagnosestellung. Dann kann man nachfragen, ob die Menschen von einem spirituellen Angebot Gebrauch machen möchten.

Was erzählen Ihnen die Patientinnen und Patienten, die das Gebetsangebot angenommen haben?

Eine Patientin erzählte mir, dass zwei Personen gekommen seien, um mit ihr zu beten und sie kamen in ihr Zimmer, gingen dann zusammen mit ihr in die Kapelle im zweiten Stock und sie beteten dort miteinander. Das Gebet habe sie sehr beruhigt. Bei einem erneuten Spitaleintritt meldete sie sich wieder bei mir, um das Angebot in Anspruch zu nehmen. 

Die Rückmeldungen sind bislang positiv. Von «Genau das habe ich gebraucht.» bis zu «Das war speziell für mich, aber ich habe es genossen.»

Was bringt es Ihnen, im Berufs-Alltag auf dieses Angebot zurückgreifen zu können?

Dass ich die Möglichkeit fürs Gebet anbieten kann, ist erleichternd.

Was sagen Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen, die vielleicht skeptisch reagieren?

(Lacht) Sie sollen es einmal probieren! Zuerst muss man ja ins Gespräch kommen und herausfinden, ob sie den Gebetsdienst überhaupt kennen. Manchmal wissen sie dann nicht, dass sie das auch für andere organisieren oder gar selbst in Anspruch nehmen können. Ich sage dann: Versuch es doch mal. Verlieren kann man nichts dabei, sondern nur gewinnen.


Advent – eine Zeit der Erwartung und Hoffnung


In Zusammenarbeit mit dem Seelsorgeteam stellt der Gebetsdienst in der Adventszeit in der Eingangshalle K1 und K2 einen Posten auf, wo Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende ihre Wünsche oder Gebetsanliegen auf Papierkugeln schreiben können. Gerne betet der Gebetsdienst für diese Anliegen.

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